Nachruf. Meine Spitfire ist leider Geschichte.
Ja liebe Leute,
gestern war es soweit. Nach einem wirklich miesen Tag, hier ein nicht so lustiger Text zum Thema Modellbau. Aber der Reihe nach.
Das Wetter war prima, die wiese haben wir frisch gemäht und im Anschluß sollte geflogen werden. Dabei waren unsere beiden Lippisch P15 und natürlich unsere 1,60 m Spitfire. Irgendwie war ich gestern zu doof zum Flieger werfen. Erst mal undramatisch weil nichts kaputt gegangen ist aber es sah schon stellenweise kriminel bescheuert aus. Mein Kollege war dann derjenige der zuerst den Klebstoff benutzen musste. Ein fieser Stengel auf Nachbars Wiese hat ihn im Tiefstflug erwischt. Das obligatorische „Wok“ und erst mal Ende. Gut es war ein sauberer Bruch aber scheinbar haben wir einen Schaum bei der vorigen Reparatur erwischt, der nicht mit dem Gorilla Kleber klar kommt. Lange rede kurzer Sinn, die Lippisch wurde irgendwie kürzer weil sich der Schaum auflöste. Aber egal mit Blitzbäpp (schwäbischer Fachbegriff für Sekundenkleber) konnte das Fliegerchen wieder repariert werden. Es wird halt nicht schöner. Danach folgten noch einige Touch and Go Manöver die auch meist gelungen sind.
Da wir jetzt schon einigemale zu lange gewartet haben um mit den Spitfire zu fliegen und uns dann die Dämmerung überrascht hatte wurde das Modell gewechselt. Unter besten Wind und Lichtverhältnissen starteten beide Spitfire ohne Probleme. Auch im Flug keine Überraschungen. Bei meinem Landeanflug sah es noch gut aus. Allerdings hab ich wohl das Schleppgas zu gering gewählt. Eine Furchtbare Hüpf und Würglandung mit Kopfstand am Ende war das Resultat. Noch nicht schlimm aber halt nicht schön. Carels Landung dagegen war butterweich. So soll es sein.
Kurzer Plausch und den 2. Akku eingebaut. Starten, fliegen und wie immer begeistert die Modellen herum cruisen. Und dann passierte es. Wir haben eine sauber Kollision in der Luft hinbekommen. Leider geht aus diesem Unfall eine Spitfire mit Totalschaden hervor. Carels Spitfire hatte etwas mehr Glück und verlohr bei der Kollision ein Propellerblatt was akustisch zu hören war. Sofort hatte er das Gas rausgenommen und konnte im höheren Gras der Nachbarwiese eine kontrollierte Notlandung durchführen. Er hatte sich richtig entschieden und das Fahrwerk sowie die Klappen nicht ausgefahren. Das Ergebnis: Keine dramatischen Schäden. Nur optische Bläsuren. Meine Spitfire ist dabei nicht so gut weggekommen. Das Flugzeug ist nicht mehr zu steuern gewesen und ist praktisch direkt senkrecht vom Himmel gefallen. An der Einschlagstelle dann ein Bild des Grauens. Der Flieger hat sich wirklich in sich selber geschoben und dann alles nach der Seite weggedrückt. Hinter dem Cockpit dann einfach rechwinklich abgebrochen. Wobei ab dieser Stelle, also Seiten und Höhenleitwerk ohne Schaden sind. Komischerweise hat die Tragfläche den Einschlag relativ gut überstanden. Aber der Rumpf ist wie gesagt komplett zerstört. Der Spinner hat sich komplett ins Erdreich gebort. Daneben die Carbonstangen der Rumpfverstärkung….Was am meisten weh tut ist der Akku, weil der ist leider auch hinüber jedoch nicht abgebrannt.
Wir haben dann noch eingesammelt was so rummlag und sind wieder zurück auf den Platz gefahren und versuchten herauszufinden was wir da gerade angestellt haben. Die sichtbaren Spuren verwirren aber mehr als sie helfen. So fanden wir Farbspuren an abgebrochene Teilen die nicht logisch waren. Was wir auch nicht sagen können, wer nun wen gerammt hat.
Schade, aber jetzt ist das halt so.
Da wir nach diesem Drama noch jeder einen vollen Akku für die Lippisch hatten, wurde unerschrocken das Erlebnis verdrängt und gestartet. Wir hatten wieder Spass im Quadrat und scheuchten die zwei Impeller Jets wild durch die Luft. Für einen Moment war der Crash vergessen. Hatte ich am Anfang des Textes diesen Fiesen Stengel erwähnt? Ja, klar hatte ich… Nun, ich habe noch einen weiteren gefunden, im Flug getroffen und Zack hat meine Lippisch ein Rad geschlagen. Unglaublich. Gut das ist reparabel aber spätestens jetzt war der Tag gelaufen.
Es war schon traurig den ganzen „Müll“ und den Hobbyraum zu tragen. Aber bei genaurerm Betrachten entdeckten wir doch kurioses. Zum Beispiel die Befestigungsschraube des Spinners. Das kann man nicht in Worte fassen. Ich werde ein Bild nachreichen. Dann wurde konsequent ausgeschlachtet und sortiert. Sehr informativ war das zerlegen der nicht zu gebrauchenden Tragflächenhälfte. An anderer Stelle habe die Spitfire im Höchsten gelobt. Das Modell ist konstruktiv der Hammer. Was Freewing da geschaffen hat ist einfach Top! Carbon und Holzspanten ausreichen Klebstoff. Geniale Scharnier wir konnten den Aufwand fast nicht glauben. Einfach nur Toll das Modell!
So, jetzt komm ich zum Ende. Mit einem beherzten Klick auf „Ja ich will kaufen“ wurde der Abend dann endgültich ausgeleutet. Bald schon wird der nette Fahrer im brauen Transporter eine enormen Karton vor die Tür tragen. Wir werden wieder einen halben Tag Decals anbringen und warten bis der Bäbb (schwäbicher Sammelbegriff für alles klebrige) trocken ist und dann so schnell als möglich die neue Spitfire auf die Wiese bringen.
Gute Nacht….
P.S. Irgendwie haben wir fast keine Bilder gemacht….mal sehen was ich da noch auftreiben kann.
Update, hier ein paar Bilder vom Drama:
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